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Wie sag ich's Papa

aus dem Versichertenmagazin 01/2021

Von der schwierigen Aufgabe, das Thema Altern und Pflege anzusprechen

Von Enkeln, Neffen, Nichten oder Kindern von Pflegebedürftigen ist viel Sensibilität gefragt, wenn es darum geht, den geliebten älteren Menschen eine Pflege nahezulegen – aber auch, um sich selbst einzugestehen, dass die Eltern oder Großeltern nicht mehr die Stärke haben, ihr Leben allein zu bewältigen. Wie aber im Familienverbund diese schwierige Problematik ansprechen?

Tipp 1

Wenn Sie das Thema Pflege anschneiden, starten Sie nicht mit gefühlten Vorwürfen nach dem Motto: „Du weißt ja, du schaffst bestimmte Dinge nicht mehr.“ Bieten Sie stattdessen Lösungen für spezifische Probleme an – sei es ein Gärtner für die zu anstrengende Gartenarbeit oder eine Putzhilfe für das Saubermachen von Haus oder Wohnung.

Tipp 2

Gute Gespräche auf Augenhöhe brauchen Zeit und den passenden Moment. Fangen Sie also nicht unvermittelt oder gar im großen Kreis vom Thema Pflege an. Hören Sie vielmehr auf Ihren Bauch, wann eine entspannte Gesprächsatmosphäre herrscht. Das kann auch beim gemeinsamen Spaziergang oder der Durchsicht von alten Fotos sein.

Tipp 3

Wenn Sie bemerken, dass eine nahestehende Person manche Alltagstätigkeiten nicht mehr souverän bewältigen kann, teilen Sie dies als Ihren Eindruck mit. Sind Sie beispielsweise der Meinung, dass diese nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen sollte, nutzen Sie Formulierungen wie „Ich habe bemerkt, ...“, „Mir ist aufgefallen, ...“ oder „Ich habe den Eindruck, dass ...“ anstelle von „Du solltest nicht mehr hinters Lenkrad“.

Tipp 4

Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus. Gehen Sie das schwierige Thema behutsam an. Etwa, indem Sie das Gespräch zunächst mit Blick auf die Parkplatzsuche in der Innenstadt, die immer bessere öffentliche Verkehrsmittelanbindung oder die Staus im Feierabendverkehr eröffnen.

Achten Sie auf die Perspektive

Es ist eine der Grundregeln von Gesprächs- und Diskussionskultur: 
Formulieren Sie aus der Ich-Sicht, statt dem Gegenüber (gefühlte) Vorwürfe zu machen.

Bedenken Sie zudem: 
Ihre Onkel, Tanten, Eltern oder Großeltern waren es ihr Leben lang gewöhnt, für Sie da zu sein. Dass dies plötzlich umgekehrt der Fall ist – und Sie sich um sie sorgen – ist für viele eine völlig neue, schwierige Situation.

Sie sind nicht allein ...
Holen Sie sich Rat, Hilfe und Unterstützung, wenn die Pflegebedürftigkeit von Verwandten ein Thema wird. Sei es bei Freunden, bei der Familie oder bei Ihrer BKK Faber-Castell & Partner, die auch für solche Fälle ausgesuchte Spezialisten an der Hand hat. Denn wie Ihnen geht es vielen Menschen. Und gemeinsam lassen sich oft auch schwierige Entscheidungen sehr viel leichter treffen.